- PresseErklärung Internatioanlen Liga für Menschenrechte (Download PDF)
- Forderungskatalog des PCHR (Download PDF)
- Erklärung der Völkerrechtler in der Übersetzung des Versöhnungsbundes (Download PDF)
- Aufruf zur Einrichtung eines Rechtshilfefonds des PCHR in englischer Sprache (Download PDF)
1. Presseerklärung
Internationale Liga für Menschenrechte fordert:
Dauerhafte Waffenruhe und vollständige Aufhebung der Blockade Israel muss für die jüngsten Kriegsverbrechen zur Rechenschaft gezogen werden
Nach der 30–tägigen Invasion der israelischen Armee im Gazastreifen vom 7. Juli bis zum 7. August d. J. gegen die palästinensische Zivilbevölkerung sowie gegen die für ihr Überleben dringend erforderlichen zivilen Objekte steht fest:
Die EU und ihre Mitgliedstaaten sind in der Pflicht, das internationale Rechtssystem zu verteidigen und
- Israel unverzüglich zur Rechenschaft zu ziehen;
- die Vergehen und Verbrechen seiner Armee an der Zivilbevölkerung vom internationalen Strafgerichtshof beurteilen und gegebenenfalls ahnden zu lassen;
- mit allen politischen und wirtschaftlichen Mitteln Israel zur Abkehr von einer Politik der Zerstörung und der Geringschätzung des Lebens der Bevölkerung von Gaza zu bewegen.
Zivilgesellschaftliche Großdemonstrationen und Kundgebungen haben während der vergangenen Wochen in allen Mitgliedsländer der EU ihre jeweiligen Regierungen aufgefordert, ihr politisches Gewicht einzubringen, um Israel dazu zu bringen, auf den Boden des internationalen Rechts zurückzukehren und insbesondere die Menschen- und humanitären Rechte zu respektieren. Allerorts wurden an die Mitgliedstaaten der EU – hierzulande an die Bundesregierung – appelliert, dem Beispiel jener lateinamerikanischen Staaten zu folgen, die ihre Botschafter aus Israel abberufen haben.
Liga–Präsidentin Fanny-Michaela Reisin erklärt nach den jüngsten Massakern und Verwüstungen im Gazastreifen: „Die Regierungen der USA und der EU untergraben sämtliche Regeln und Abkommen der Menschenrechte und des humanitären Völkerrechts, wenn sie die gewalttätigen Anschläge auf die seit sieben Jahren vollständig abgeriegelte, den Bombardements aus der Luft, vom Wasser und zu Boden schutzlos ausgelieferte Zivilbevölkerung dulden. Akzeptiert wird damit die Aussetzung des geltenden internationalen Rechts zugunsten von Selbstjustiz. Die Menschenrechte sind universell und unteilbar!“
Die beschämende Frage Raji Souranis, Vorsitzender unserer Schwesterorganisation, Palestinian Center for Human Rights (PCHR) in Gaza, ob palästinensisches Leben „weniger Wert“ sei als israelisches, verlangt wirksame politische Einflussnahme auf die israelische Regierung. Die israelischen Angriffe forderten laut Mitteilung des PCHR (http://www.pchrgaza.org/portal/en/) bisher 1.994 Todesopfer und 8.008 Verletzte; mehr als 80 Prozent Zivilisten, darunter 468 getötete und 2.135 verletzte Kinder, also knapp ein Drittel aller Opfer. An die 4.000 Häuser wurden völlig zerstört oder bis zur Unbewohnbarkeit beschädigt, ganze Familien, ganze Gemeinden wurden vollständig ausgelöscht. Eine halbe Million Menschen sind ziel– und schutzlos auf der Flucht, zig Tausende sind obdachlos. Die Versorgung mit Wasser, Nahrungsmitteln, Medikamenten und Blutkonserven ist zusammengebrochen. Gaza ist seit zwei Wochen ohne Strom – internationalen Organisationen warnen vor einer bevorstehenden humanitären Katastrophe.
Die Liga hat in der Vergangenheit wiederholt gegen die Belagerung von Gaza protestiert. Die Wege der Versorgung der Bevölkerung des Gazastreifens mit den zum Leben erforderlichen Mitteln sind nunmehr zerstört. Ein dauerhaftes Schweigen der Waffen ohne Aufhebung der Belagerung und Garantie des freizügigen Personen– und Warenverkehrs an den Grenzübergängen ist für die Bevölkerung von Gaza nicht annehmbar und folglich auch für keine palästinensische Regierung. Die internationale Völkergemeinschaft ist gefordert, schnell zu handeln, da mit Tausenden Hungernden, Verdurstenden und Obdachlosen im dichtbesiedelten Gebiet zu rechnen ist.
Die Liga ruft die Bundesregierung auf, der willkürlichen Beugung des internationalen Rechts durch Israel entschieden entgegenzutreten. Israel muss für seine Vergehen an der Zivilbevölkerung zur Rechenschaft gezogen und zur Aufhebung der unmenschlichen Belagerung der knapp 2 Mill Bewohner des Gazastreifens gebracht werden. Gegebenenfalls müssen Wirtschaftssanktionen gegen Israel verhängt werden.
Die Internationale Liga für Menschenrechte fordert die Bundesregierung erneut auf, sämtliche Waffen- und Rüstungslieferungen in die Region gänzlich einzustellen.
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2.Forderungskatalog des PCHR
Ref: 119/2014
Date: 07 August 2014 Time: 09:00 GMT (aus dem Englischen ILMR)
Immer wieder Körper der Opfer inmitten einer beispiellosen Zerstörung – Bericht au den ersten Tagen der humanitären Waffenruhe in den Gebieten der Invasion von Gaza
Am 5. August 2014, um 08:00 Uhr, dem 28. Tag der israelischen Offensive im Gazastreifen, trat eine 72-stündige humanitäre Waffenruhe zwischen der palästinensischen und der israelischen Seite in Kraft. Seitdem sind alle Gebiete des Gazastreifens ruhig. Etliche der gewaltsam aus ihren Häusern vertriebenen palästinensischen Zivilisten waren – trotz der Angst, dass das israelische Bombardement wieder aufgenommen werden könnte – in der Lage in ihre Häuser zurückzukehren, sofern diese nicht vollständig zerstört waren.
Während der beiden vergangenen Tage, haben die Zivilverteidigung und medizinische Hilfsorganisationen in den Gebieten, in die die israelische Armee vorgedrungen war, unentwegt Körper von Opfer aufgedeckt und etliche Palästinenser, die an ihren Verwundungen starben.
Gezielte Rundgänge wurden von Mitarbeitern des PCHR in allen Gebieten der israelischen Invasion während der gesamten Zeit durchgeführt. Die Gebiete, die nicht zugänglich waren, zeigen sich dem PCHR als erschütternde Schauplätze der vom israelischen Militär hinterlassenen Zerstörung. Hunderte palästinensischer Familien sind obdachlos geworden. Die Kommunalverwaltung und die Gaza-Elektrizitäts-Versorgungs-Werke fahren fort, den von den israelischen Militärs verursachten massiven Schaden am Elektrizitäts- und Wassernetz zu beheben. Die palästinensische Zivilbevölkerung leidet seit fast zwei Wochen am Ausfall der Strom– und Wasserversorgung. Die Abwassersysteme sind umfassend beschädigt worden, was Infektionskrankheiten hervorrufen und zu einer Umweltkatastrophe führen könnte.
Seit dem Beginn der israelischen Offensive gegen Gaza wurden 1.976 Palästinenser, darunter 1.643 Zivilisten, einschließlich 463 Kinder und 249 Frauen getötet und überdies 7.920 – meistens Zivilisten, darunter 2.111 Kinder und 1.415 Frauen – verwundet. Zusätzlich wurden 3.000 Häuser gezielt durch israelische Kriegsflieger sowie Tausende weitere Häuser vollständig oder teilweise durch israelisches Bombardement zerstört (Stand 7. August 2014).
Äußerst besorgt wiederholt das PCHR seine Verurteilung dieser Verbrechen und:
1) ruft die Hohe Kommissarin der Vereinten Nationen für Menschenrechte auf, den Gazastreifen umgehend zu besuchen und in Wahrnehmung ihrer Zuständigkeiten, die barbarische Offensive zu stoppen sowie überdies die systematische Zerstörung vor Ort in Augenschein zu nehmen, die von der israelischen Armee gezielt an palästinensischen Zivilisten sowie an Besitzgütern verübt wurde, die durch internationales Recht geschützt sind;
2) ruft den UN-Menschenrechts-Rat auf, die Einrichtung einer Untersuchungsmission zu beschleunigen, die gemäß der vom Rat auf seiner Sondersitzung am 23. Juli 2014 beschlossenen Resolution ohne Verzögerungen durch bürokratische Auflagen und Prozeduren sofort die Untersuchung der Verletzungen des internationalen humanitären Rechts und der Menschenrechte in den besetzten Gebieten Palästinas aufnehmen soll.
3) ruft die Unterzeichnerstaaten der Vierten Genfer Konvention, ihre Pflichten aus dem Vertrag wahrzunehmen und
- die Konvention nicht nur selber zu achten, sondern
- ihr Achtung zu verschaffen, d. h.
i. sofort zu intervenieren, um die Verbrechen, die von der israelischen Armee an palästinensischen Zivilisten begangen werden, zu beenden sowie
ii. die Schweiz als Depositarstaat der Genfer Konventionen zu ersuchen, eine Konferenz der Unterzeichnerstaaten sobald wie möglich neu einzuberufen;
4) betont, dass eine wesentliche Bedingung für jede künftige Regelung darin bestehe, die Kriegsverbrecher zur Rechenschaft zu ziehen und die Zusicherung der Völkergemeinschaft zu erlangen, dass
- es keine Strafffreiheit für Kriegsverbrecher gibt und
- die Errungenschaft des Friedens
i. an die Achtung der Menschenrechte und des internationalen Rechts sowie
ii. an die Verfolgung von Kriegsverbrechern
gebunden sei;
5) ruft die palästinensische Führung auf, umgehend das Römische Statut des Internationalen Strafgerichtshofs zu ratifizieren, das die Möglichkeit eröffnet, die israelischen Kriegsverbrecher vor Gericht zu bringen;
6) betont, dass der Gazastreifen ein Katastrophengebiet ist und insbesondere die Dringlichkeit, der katastrophalen humanitären Situation zu begegnen, die aus den gezielten Angriffen auf die zivile Infrastruktur einschließlich Strom– und Wassernetze, Krankenhäuser, Schutzeinrichtungen und Wohnhäusern entstanden und angesichts der gewaltsamen Vertreibung von 500.000 Zivilisten aus ihren Häusern sowie aus vielfach vollständig zerstörten Gemeinden, in die es keine Rückkehr gibt, äußerst drängend ist;
7) ruft die international Gemeinschaft auf, zu intervenieren und der Politik der kollektiven Bestrafung ein Ende zu setzen, die seit mehr als sieben Jahren über den Gazastreifen verhängte Blockade aufzuheben und die Freizügigkeit der Bewegung für Personen und Waren jenseits aller kosmetischer Verbesserungen zu ermöglichen, die in der Vergangenheit nur zur Festigung und Verlängerung der Blockade führten.
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3. Erklärung der Völkerrechtler (in der Übersetzung des Versöhnungsbundes)
Gemeinsame Erklärung zu internationalem Recht und Gaza
http://richardfalk.wordpress.com/2014/08/02/joint-declaration-on-international-law-gaza-final-list-of-endorsers/
Vom Englischen übersetzt von Inga Gelsdorf
Internationaler Versöhnungsbund (https://www.versoehnungsbund.de/)
Stand: 2. August 2014
Die internationale Gemeinschaft muss Israels kollektive Bestrafung der Zivilbevölkerung im Gazastreifen beenden. Als Rechtswissenschaftler auf dem Gebiet des internationalen Rechts und des Strafrechts, Verteidiger des Menschenrechts, als Gesetzesexperten und Individualisten, die fest an die Rolle des Rechts glauben und an die Notwendigkeit, dieses Recht in Zeiten des Friedens und vor allem in Zeiten des Krieges zu achten, halten wir es für unsere intellektuelle und moralische Pflicht, die schweren Verstöße, die Täuschungsmanöver und die Missachtung der wichtigsten Prinzipien des Rechts in Zeiten bewaffneter Konflikte sowie der fundamentalen Menschenrechte der gesamten palästinensischen Bevölkerung anzuprangern, gegen die bei der anhaltenden israelischen Offensive gegen den Gazastreifen verstoßen wurde. Wir verurteilen ebenso die Raketenangriffe aus dem Gazastreifen, so wie jeden rücksichtslosen Angriff auf Zivilpersonen, der ungeachtet der Identität der Angreifer, gemäß internationalem Recht nicht nur illegal, sondern auch moralisch untragbar ist. Jedoch kann man, wie auch implizit vom UN-Menschenrechtsrat in seiner Resolution vom 23. Juli 2014 festgehalten wurde, die beiden Parteien bei dem Konflikt nicht als gleich(stark) erachten, und es ist ersichtlich, dass ihre Aktionen – wieder einmal – von unvergleichbarem Ausmaß (unverhältnismäßig) sind.
In seinem Gutachten hinsichtlich der Atomwaffen stellte der ICJ (International Court of Justice, Internationaler Gerichtshof in Den Haag, Anm.: C. Ronnefeldt) fest, dass das Unterscheidungsprinzip, das von den kriegsführenden Staaten verlangt, zwischen Zivilpersonen und Kämpfern zu unterscheiden, eins der „Kardinalprinzipien“ des internationalen humanitären Rechts und der „intransgressiblen Prinzipien des internationalen Völkergewohnheitsrecht“ ist. Das Prinzip der Unterscheidung ist festgeschrieben in den Artikeln 48, 51(2) und 52(2) des Zusatzprotokolls 1 von 1977 zu den 1949 Genfer Konventionen, für die es keine Vorbehalte gegeben hatte. Gemäß dem Zusatzprotokoll I, beziehen sich „Angriffe“ auf Gewaltakte gegen den Gegner, entweder zum Angriff oder zur Verteidigung“ (Artikel 49). Sowohl unter dem Völkergewohnheitsrecht als auch unter dem Vertragsrecht, ist das Verbot, Angriffe auf die Zivilbevölkerung zu richten oder auf zivile Ziele, unumstößlich. Dabei gibt es keinen Ermessungsspielraum, um sich auf eine militärische Notwendigkeit als Rechtfertigung zu berufen.
Im Gegensatz zu Israels Behauptungen können Fehler nicht gerechtfertigt werden, die in zivilen Opfern enden: falls Zweifel über den Charakter des Zieles bestehen, legt das Gesetz eindeutig fest, dass vorausgesetzt wird, dass eine Sache, die zivilen Zwecken dient (wie Schulen, Häuser, Plätze zum Beten und medizinische Einrichtungen) nicht für militärische Zwecke eingesetzt wird. In diesen letzten Wochen forderten UN-Offizielle und Repräsentanten wiederholt von Israel, sich bei Angriffen auf den Gazastreifen, wo die Risiken sich aufgrund der sehr hohen Bevölkerungsdichte zuspitzen, strikt an die Vorsichtsmaßnahmen zu halten, und dass ein Maximum an Zurückhaltung ausgeübt werden muss, um zivile Opfer zu vermeiden. (…)
Die rücksichtslosen und unverhältnismäßigen Angriffe, das Zielen auf Ziele, die keinen effektiven militärischen Vorteil verschaffen und das vorsätzliche Zielen auf Zivilpersonen und deren Häuser waren persistente Charakterzüge von Israels langjähriger Politik der Bestrafung der gesamten Bevölkerung des Gazastreifens, die sieben Jahre lang durch die von Israel verhängte Blockade praktisch eingesperrt war. Solch ein System läuft auf eine Art Kollektivstrafe hinaus, die gegen das in Artikel 33 der Vierten Genfer Konvention festgelegte bedingungslose Verbot verstößt und international aufgrund der Rechtswidrigkeit verurteilt wurde. Weit entfernt davon, dass internationale Akteure dagegen opponieren, wurde Israels illegale Politik der absoluten auf Gaza verhängten Blockade unter dem Mittäterblick der internationalen Gemeinschaft von Staaten trotzdem fortgesetzt. Wie im Jahre 2009 von dem für den Gazakonflikt zuständigen UN-Untersuchungskomitee bekräftigt: „ Gerechtigkeit und Achtung vor der Rolle des Gesetzes ist die unabdingbare Basis für Frieden. Die länger anhaltende Situation hat eine Krise des Rechtssystems in dem besetzten palästinensischen Gebiet geschaffen, was eine Handlung rechtfertigt (A/HRC/12/48, pra.1958). In der Tat: „Die langanhaltende Straflosigkeit war ein Schlüsselfaktor bei der Aufrechterhaltung der Gewalt in der Region und bei der Wiederholung von Gewalttaten sowie bei der Beeinträchtigung des Vertrauens unter den Palästinensern und vielen Israelis hinsichtlich der Aussicht auf Gerechtigkeit und eine friedlichen Lösung des Konfliktes“. (A/HCR/12/48, para.1964)
Deshalb, begrüßen wir die Resolution, die am 23. Juli 2014 von dem UN-Menschenrechtsrat angenommen wurde, in der eine unabhängige internationale Untersuchungskommission eingesetzt wurde, um sämtliche Verstöße gegen das internationale humanitäre Recht und gegen die internationalen Menschenrechte in dem besetzten palästinensischen Gebiet zu untersuchen. Wir appellieren an die Vereinten Nationen, die Arabische Liga, die Europäische Union, die einzelnen Staaten, insbesondere an die USA und die internationale Gemeinschaft in ihrer Gesamtheit und mit all ihrer kollektiven Macht, mit höchster Dringlichkeit zu handeln, um die Eskalation der Gewalt gegen die Zivilbevölkerung des Gazastreifens zu beenden und Prozesse zu aktivieren, um all jene zur Rechenschaft zu ziehen, die die Verstöße gegen das internationale Recht zu verantworten haben, einschließlich politischer Führer und Militärkommandanten.
Insbesondere: Alle regionalen und internationalen Akteure sollten den sofortigen Beschluss eines dauerhaften, umfassenden und beidseitig vereinbarten Waffenstillstandsabkommens unterstützen, das die schnelle Erleichterung und den Zugang für humanitäre Hilfe sicherstellt und die Öffnung der Grenzen nach und von Gaza; Alle hochrangigen Vertragsparteien der Genfer Konventionen müssen dringend und bedingunglos aufgefordert werden, ihre fundamentalen Verpflichtungen, die jederzeit bindend sind, zu erfüllen und gemäß dem bekannten Artikel 1 zu agieren und alle notwendigen Maßnahmen zur Unterdrückung der Verstöße ergreifen, wie in Artikel 146 und Artikel 147 der Vierten Genfer Konvention festgeschrieben ist. Diese Regeln sind auch von allen interessierten Parteien anwendbar; Außerdem prangern wir den schamlosen politischen Druck an, der von einigen UN-Mitgliedsstaaten und von der UN auf Präsident Mahmoud Abbas ausgeübt wurde, um ihn vor der Rückhaltsuche beim Internationalen Strafgerichtshof (ICC) abzuschrecken, und wir drängen die verantwortlichen Führer von Palästina, sich auf die Rechtsprechung des ICC zu berufen, indem sie den ICC-Vertrag ratifizieren. In der Übergangszeit sollten sie die Erklärung gemäß Artikel 12 (3) der römischen Statuten neu einreichen, um die schwerwiegenden internationalen Verbrechen, die auf dem palästinensischen Territorium von allen Parteien des Konfliktes begangen wurden, zu untersuchen und strafrechtlich zu verfolgen; und der UN-Sicherheitsrat muss letztendlich seinen Verpflichtungen in Bezug auf Frieden und Gerechtigkeit nachkommen, indem er die Situation in Palästina dem Ankläger des ICC überträgt.
Unterzeichner dieser Erklärung sind:
John Dugard, Former UN Special Rapporteur on human rights situation in the Occupied Palestinian Territory
Richard Falk, Former UN Special Rapporteur on human rights situation in the Occupied Palestinian Territory
Alain Pellet, Professor of Public International Law, University Paris Ouest, former Member of the United Nations International Law Commission, France
Georges Abi-Saab, Emeritus Professor of International Law, Graduate Institute of International and Development Studies, Geneva, Former Judge on the ICTY
Vera Gowlland-Debbas, Emeritus Professor of International Law, Graduate Institute of International and Development Studies, Geneva, Switzerland
Chantal Meloni, Adjunct Professor of International Criminal Law, University of Milan, Italy (Rapporteur)
sowie mehrere Hundert weitere Wissenschaftler/innen mit Forschungsschwerpunkt Internationales Recht und Menschenrechte.
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4. Aufruf zur Einrichtung eines Rechtshilfefonds des PCHR in englischer Sprache
Dear all,
please spread the word amongst your legal associations, colleagues, etc. The Palestine Centre for Human Rights (leading Gaza HR organization) needs your financial support to pursue legal case before the courts.
Please give hope to victims of Israel’s war. Justice must be done. Support PCHR’s legal fund.
Gaza, Palestinian Territory, Occupied Politik
*The above documentary ‚Justice and Accountability in Gaza‘ shows how PCHR works and what we can achieve with the correct resources.*
Help for Gaza’s victims
How can we help the people of Gaza? There is a humanitarian and medical catastrophe which the UNRWA and others are seeking to respond to. But this is the third war to have targeted the civilians of Gaza in the last 6 years. The killing of civilians, the killing of over 300 children, the deliberate collective punishment are war crimes. And the only way to stop the whole bloody cycle coming around again is to make some progress on bringing those responsible to justice.
Of course this will not be easy. The first thing which needs to be done is the verifiable documentation of the killings. The hugely courageous fieldworkers of the Palestinian Centre for Human Rights (PCHR) have been doing that for the last weeks. They have been visiting bomb-sites and hospitals, and hospitals that were bomb-sites. They have been meeting with families and painstakingly recording the names and the circumstances of each killing. It is important to document each life lost, but the purpose is not just to insist on the humanity of those who have been murdered. The purpose is to collect the evidence that will allow those responsible to be held accountable.
In order to be effective PCHR needs more than the courage of their fieldworkers and the expertise of their human rights lawyers.
They also need the funds to be able to pursue hundreds of cases.
This legal defence fund will allow the Palestinian Centre for Human Rights (PCHR) – the leading Gaza based human rights organisation to:
– conduct detailed field research to document cases;
– provide a team of lawyers working on behalf of victims, at absolutely no cost to the victims;
– pay the punitive pre-case ‚deposits‘ required for Palestinian victims in the Israeli courts;
– build both civil and criminal cases inside the Israeli system;
– build on PCHR’s pioneering ‚universal jurisdiction‘ work around the world (so far PCHR is the
only organisation who has successfully had warrants issued for the arrest of Israeli war criminals)
– advocate for Israel to face international accountability for its actions, including by placing Israeli generals in the dock at the International Criminal Court in the Hague.
Without a massive influx of funding to help the victims these goals will not be met effectively.
Following Operation ‚Cast Lead‘ in 2009 PCHR built hundreds of legal cases. Sadly, many of them had to be abandoned because Israel placed enormous financial barriers on Palestinian victims who sought justice in its court system.
We can’t allow the same thing to happen again.
PCHR is a leading Palestinian human rights organisation with a 20 year track record of taking and winning cases in the Israeli, Palestinian and international court systems.
Despite a system stacked against them PCHR has successfully won compensation for Palestinian fishermen, families who have lost their homes and even those who have lost family members. Alongside this PCHR has meticulously documented tens of thousands of cases of human rights violations committed by Israel against Palestinian civilians for use in Court cases and advocacy work.
This time we can give victims a chance.
Who are we?
We are a group of concerned friends of PCHR who do not want to miss the opportunity to provide justice for Gaza’s victims. The campaign is supported by many but being run by:
Andrew Anderson, Deputy Director Front Line Defenders
Eoin Murray, activist and former staff member in PCHR.
What will you receive?
There’s no prizes for helping the victims. No frivolities, no product to give away.
We will provide everyone with a short six month report, an annual project report, a copy of PCHR’s organisational annual report & audited accounts. For those who request it we will provide you with more long-term, annual updates on the progress of cases via the PCHR annual report.
We will apply maximum possible financial transparency. All monies raised will go to PCHR to spend on the victims of Israeli human violations.
What you really get, though, is:
– the knowledge that Palestinian victims are being given the best possible chance of justice;
– the certainty that Israeli generals will have to worry about where they travel because of the real possibility that they will be arrested for war crimes;
– an unwavering commitment to a world built on the principles of dignity for every person and the application of human rights law instead of militarism and violence. ie. the rule of law not the rule of the jungle.
How can I raise money for this?
Making an individual donation is invaluable. Every cent counts.
But if you can please try to organise a coffee morning, gig, parish collection or other form of group event. That way you end up raising awareness and raising money.
We’d especially love Solidarity Campaigns, Trade Unions, Churches and other organisations to take the lead in supporting the Gaza victims fund.
Where will the money go?
All funds raised by this appeal will go to PCHR. If we do not meet our goal – or, even better, if we exceed it wildly – we will give 100% of the money to PCHR.
PCHR is a registered not for profit company under the laws of the Palestinian Authority,
They are audited every year by a firm of independent, international accountants based in the West Bank (usually Ernest & Young).
Israel is so powerful – can this really work?
Israel is the best friend of the world’s most powerful country. Achieving justice will be no easy job. But history shows us that victims can and do achieve justice. Victims of Hitler, Pinochet, Mladic; have all managed to find some solace in see the perpetrators facing justice.
Now victims of Netanyahu could be added to this list.
Israel has placed enormous barriers on Palestinian victims seeking compensation and pursuing criminal cases.
However, PCHR has successfully negotiated many of these barriers before and can do it again.
I’m excited – what else can I do?
We have all felt so powerless as the bombs fall. Despite this we’ve marched, tweeted, prayed and hoped. Now there is something else you can do:
1. Make a donation to this campaign. Small, or large, we value every contribution.
Ideally we would get $50 or $100 per person but if we get even $5 or $10 per person then we can meet our goals.
2. Tell everyone you know and ask them to donate. The more you spread the word to sympathetic friends and family the more we can support the victims.
Now is the chance!
https://www.indiegogo.com/projects/gaza-legal-defence-fund