Die Menschenrechtsorganisationen FIDH, OMCT, Amnesty International und Human Rights Watch fordern die sofortige und bedingungslose Freilassung des nigrischen Menschenrechtsverteidigers Moussa Tchangari, der seit dem 3. Dezember 2024 willkürlich inhaftiert ist. Ihm werden schwerwiegende Straftaten wie Verschwörung mit terroristischen Gruppen und Untergrabung der Landesverteidigung vorgeworfen, obwohl diese auf seiner legitimen Kritik an der Regierung basieren.
Tchangari wurde unter fragwürdigen Umständen in seinem Haus in Niamey festgenommen und befindet sich seither ohne gerichtliche Anhörung im Gefängnis von Filingué. Die Organisationen kritisieren, dass die Vorwürfe politisch motiviert und Teil einer staatlichen Repressionsstrategie gegen Kritiker seien. Ihm droht die Todesstrafe sowie der Verlust der Staatsbürgerschaft.
Hintergrund seiner Verhaftung ist u. a. seine öffentliche Kritik an der Regierungspolitik, insbesondere an der Einschränkung humanitärer Organisationen und an einer umstrittenen Terrorismusdatenbank. Gerichte in Niger haben Anträge seiner Verteidigung auf Aufhebung des Verfahrens bisher abgelehnt. Dagegen läuft jedoch schon ein Berufungsverfahren. Amnesty International, Human Rights Watch, FIDH und OMCT haben die Anklagen geprüft und können bestätigen, dass keine von ihnen sich auf international anerkannte Straftaten bezieht, da jede von ihnen mit der legitimen Ausübung des Rechts auf freie Meinungsäußerung zu tun hat
Daher sehen die Organisationen in seiner Inhaftierung einen klaren Angriff auf die Meinungsfreiheit und die Zivilgesellschaft in Niger.
Zum Originaltext der Pressemitteilung: FIDH