Podiumsdiskussion am Donnerstag, den 24. Juni 2021, um 19.00 Uhr (online)
Zugang: https://vk1.minuskel.de/b/axe-mef-mub-bis
Mit
- Myriam (SO36)
- Olaf Kretschmar (Geschäftsführer Berlin Music Commission)
- ‚MAD Marc‘ Nickel (Geschäftsführer M.A.D. Tourbooking)
- Pamela Schobeß (1. Vorstandsvorsitzende Clubcommission, Betreiberin Club Gretchen) und
- Torsten Wöhlert (Staatssekretär, Senatsverwaltung für Kultur und Europa)
„Wir sind die ersten, die schließen, und die letzten, die wieder öffnen dürfen.“ hieß es vor über einem Jahr, als wegen der Coronavirus-Pandemie Lokale, Clubs und Konzerthallen schlossen und Tourneen abgesagt wurden. Wann und wie Bands und Musiker:innen wieder wie früher auftreten können, ist vollkommen unklar. Die Musikzeitschrift „Rolling Stone“ schreibt: „Ein komplett normalisiertes Konzertgeschehen wird es wohl erst 2023 wieder geben.“ Und konstatiert nüchtern: „Es geht um das Überleben unserer Kultur.“
Denn die in Clubs auftretenden Künstler:innen definieren die Gesellschaft und fordern sie heraus. Clubs waren und sind ein Ort der Freiheit. Sie akzeptieren Minderheiten. Sie schließen niemand aus. Sie tragen dazu bei, dass die Gesellschaft über sich nachdenkt und sie verändern die Gesellschaft. Sie sind systemrelevant für eine offene Gesellschaft.
Vor der Pandemie sorgten sie für das positive Image von Berlin als weltoffene Großstadt. Fast ein Viertel der Touristen besuchten Berlin nur wegen der Clubs. Damit sind sie auch ein bedeutender Wirtschaftsfaktor. Allein die Club- und Veranstaltungsszene setzte vor der Pandemie jährlich ungefähr 170 Millionen Euro brutto um und beschäftigte direkt neuntausend Menschen. Viele von ihnen können seit über einem Jahr ihren Beruf nicht mehr ausüben. Zu ihrer Sicherung gibt es verschiedene, normalerweise befristete Hilfsprogramme.
Im Moment ist unklar, wie Clubs und Konzerthallen wieder eine wichtige Impulse für die gesamte Gesellschaft setzende Sub- und Gegenkultur werden können. Denn ein Rockkonzert mit Abstandsregeln ist kein Rockkonzert, ein Punkkonzert, bei dem jeder auf seinem Sitzplatz sitzen bleibt, kein Punkkonzert, eine Clubnacht mit Maske und viel Abstand keine Clubnacht. Und natürlich müssen die Konzertgänger:innen und Clubbesucher:innen sich wieder trauen, ihre Wohnung zu verlassen.
Deshalb muss es einen Plan für den Übergang von den aktuellen Mini-Öffnungen und Pilotprojekten hin zum Normalbetrieb geben. Tourneen von Bands durch Deutschland oder Europa, teils mit nicht in Europa lebenden Künstler:innen, werden über viele Wochen und Monate geplant und sie brauchen Orte, an denen sie auftreten können.
Mit Fachleuten und der Politik wollen wir über die aktuelle Situation und die Perspektiven der Veranstaltungsbranche reden. Denn ohne die Clubs und die vielen Menschen, die in ihnen arbeiten, gibt es keine Live-Veranstaltungen und für Künstler:innen keine Möglichkeit ihr Werk vor einem Publikum zu präsentieren. Oder, anders gesagt: ohne sie gibt es nicht das Berlin, das wir kennen und lieben.
Weitere Informationen
Berlin Music Commission: https://www.berlin-music-commission.de/
Clubcommission: https://www.clubcommission.de/
M.A.D. Tourbooking: https://www.mad-tourbooking.de/
Senatsverwaltung für Kultur und Europa: https://www.berlin.de/sen/kulteu/
SO36: https://www.so36.com/tickets
Mit dieser Vesper, die auch die letzte vor der Sommerpause ist, wird die monatliche „Vesper: Menschenrechte aktuell“-Veranstaltungsreihe virtuell fortgesetzt. Am Donnerstag, den 30. September, geht es weiter. Voraussichtlich mit einer Diskussion die Wahlen zum Bundestag und Abgeordnetenhaus und über den Zustand der bundesdeutschen Demokratie.
Veranstaltende: Internationale Liga für Menschenrechte e. V., Humanistische Union e. V., Eberhard-Schultz-Stiftung für soziale Menschenrechte & Partizipation und Stiftung Haus der Demokratie und Menschenrechte