Internationale Liga für Menschenrechte

Internetpräsenz der Internationalen Liga für Menschenrechte

Spendenaufruf – Rani Burnat benötigt einen neuen elektrischen Rollstuhl

Die Internationale Liga für Menschenrechte unterstützt einen Aufruf des Bürgerkomitees von Bil’in, die seit der Verleihung der Carl-von-Ossietzky-Medaille 2008 unter dem besonderen menschenrechtspolitischen Schutz der Liga steht. Die Lage der Palästinenser*innen ist nach Verkündung des sog. Jahrhundertplans des US-Präsidenten besonders prekär. Zumal für behinderte Menschen, die für ihre Teilhabe am gesellschaftlichen Leben weitgehend selber sorgen müssen. Daher handelt es sich bei dem Aufruf um eine humanitäre und menschenrechtspolitisch höchst relevante Initiative.

Wir bitten Sie/Euch um Nachsicht für diesen Aufruf auch in Corona-Zeiten und Bedürftigkeit vieler Menschen auch hierzulande; – ganz zu schweigen von den notleidenden Geflüchteten an der türkisch-griechischen Grenze und anderswo. Unsere Solidarität gilt allen!

Liga Brief (pdf)
Liga Spendenaufruf (pdf)

Spendenaufruf

Rani Burnat benötigt einen „neuen“ elektrischen Rollstuhl. Um einen gebrauchten kaufen zu können, müsste er 15.000 Israeli Shekels (3,500 US$) aufbringen.

Wir rufen dazu auf, mit einer Spende zu helfen!

Spendenkonto: Internationale Liga für Menschenrechte e.V.
Verwendungszweck: Rani Burnat (unbedingt angeben!)
IBAN: DE20100205000003317100
BIC: BFSWDE33BER (Bank für Sozialwirtschaft)

Die Sammlung geht bis zum 31. März 2020 und das Ergebnis wird auf unserer Website und der Website der Juedischen Stimme für gerechten Frieden e. V. veröffentlicht.

Bisher wurden von Israelis 5.000,– IS gespendet und mit internationaler Unterstützung insgesamt 7.000,– IS. Es fehlen also noch 8.000,– IS (ca. 2000,– €). Es wäre gut, auch aus Deutschland einen beachtlichen Betrag zum Kauf des Rollstuhls für Rani beizutragen.

Rani Burnat aus dem palästinensischen Dorf Bil’in[1] wurde Anfang 2000, zu Beginn der Zweiten Intifada, von einem Geschoss eines israelischen Scharfschützen im Nacken getroffen. Trotz einer langwierigen medizinischen Behandlung blieb er gelähmt. Er kann nur seinen Kopf und seine linke Hand bewegen. Jahrelang beteiligte sich Rani an den wöchentlichen Freitagsdemonstrationen gegen den von Israel 2005 am Rand von Bil’in errichteten Trennzaun, der die Bauern von ihren Olivenhainen und Anbaufeldern ausgesperrt (s. Foto 1) und manche wirtschaftlich in Existenznot gestürzt hatte[2]. Zweck des Zauns aus israelischer Sicht war die Ausweitung der 1994 völkerrechtswidrig auf konfisziertem palästinensischen Land gebauten israelischen Siedlung Modiin Illit[3], die inzwischen zu einer Stadt mit 64 000 Einwohner*innen angewachsen ist.

Die von internationalen Unerstützer*innen und israelischen Gegner*innen der Besatzungspolitik ihrer Regierung aktiv mitgetragenen Proteste sowie die flankierend vom Dorf erst beim internationalen und danach beim Obersten israelischen Gerichtshof eingereichten Klagen hatten immerhin einen Teilerfolg zum Ergebnis. Der Oberste Gerichtshof wies die Regierung Israels an, den Zaun viel näher an die Siedlung Modiin Illit zu verlegen. Die Freitagsdemonstrationen dauern allerdings bis heute an. „Teilerfolg“ bedeutete, dass Bil’in nur einen Bruchteil des ihm geraubten Landes zurück erhielt. Ein Großteil seiner Ländereien hatte es zu Gunsten des Baus und der Ausweitung von Modiin Illit ersatzlos verloren.

Rani kann sich allerdings nicht an den Protesten beteiligten, da anstelle des ehemaligen Zauns eine feste Betonmauer auf einer, für seinen Rollstuhl unzugänglichen, nicht planierten Staubstraße errichtet wurde (s. Foto 2, es wurde im vergangenen Januar aufgenommen, da Rani, was selten vorkommt, doch entschieden hatte, eine Teilnahme zu riskieren).

„Ranis Vater Wajeh“, schreibt der israelische Aktivist und Journalist Ehud Gil, „beteiligt sich regelmäßig an den Freitagdemonstrationen. Nach der Rückkehr ins Dorf sind die israelischen Teilnehmenden stets in sein Haus eingeladen, wo uns Getränke und kleine Erfrischungen gereicht werden und wir seinen Sohn Rani treffen, der mit seiner Familie in der Nähe des Elternhauses wohnt.“


  1. [1] https://en.wikipedia.org/wiki/Bil%27in
  2. [2] Im Jahre 2008 verlieh die Internationale Liga für Menschenrechte die Carl von Ossietzky Medaille an das Bil’in Committee for Nonviolent Resistance für herausragenden Einsatzes für die Menschenrechte.
  3. [3] https://de.wikipedia.org/wiki/Modiʿin_Illit

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