26. Mai 2019, 19 Uhr
Robert-Havemann-Saal im Haus der Demokratie und Menschenrechte
Greifswalder Straße 4, 10405 Berlin
Die Kritik an der Politik Israels gegenüber den Palästinenser*innen beantworten israelische Regierungen in den letzten Jahren verstärkt mit eine Kampagne, die darauf abzielt, diese Kritik durch den Vorwurf, sie sei antisemitisch, zu diskreditieren. Diese Verleumdungskampagne wird in Deutschland von der Regierung und vielen Vertreter*innen des politischen Spektrums sowie von den Medien weitgehend unkritisch umgesetzt. Als die „Jüdische Stimme für einen gerechten Frieden in Nahost“ im März diesen Jahres den Göttinger Friedenspreis erhielt, war sie heftigen Antisemitismusvorwürfen ausgesetzt. Der Zentralrat der Juden hatte versucht, diese Preisverleihung zu verhindern. Der „Bundesbeauftragte für jüdisches Leben und gegen Antisemitismus“ empfahl, ein Gutachten einzuholen, ob die Mitglieder der Jüdischen Stimme – „allesamt Juden“, wie Iris Hefets in ihrer Rede anlässlich der Preisverleihung sagte – Antisemiten sind oder nicht. Was für eine Ungeheuerlichkeit! Wir wollen diesen Verleumdungen nicht widerspruchslos zusehen und ein politisches Zeichen setzen, indem wir der Jüdischen Stimme und anderen Juden, deren Kritik sich namentlich auf die kolonialistische Politik der Regierung Israels richtet, die Möglichkeit geben, uns die Entstehung dieser Haltungen aus ihren unterschiedlichen Erfahrungsgeschichten begreifbar zu machen.
„Wir enttabuisieren die Kritik an Israel“, hatte Iris Hefets in ihrer Rede zur Preisverleihung gesagt; die Podiumsdiskussion könnte einen wichtigen Beitrag dafür leisten.
Mit Iris Hefets, Vorsitzende der „Jüdische Stimme“, Israel/Berlin; Ruth Fruchtman, stellvertretende Vorsitzende der „Jüdischen Stimme“, Autorin (angefragt), Inna Michaeli, Israelin, Sozialwissenschaftlerin, Feministin
Moderation: Andreas Zumach, Mitglied im Bündnis zur Beendigung der israelischen Besatzung (angefragt)
Eine Veranstaltung des AK Geschichte sozialer Bewegungen Ost West, der Internationalen Liga für Menschenrechte und der Stiftung Haus der Demokratie und Menschenrechte