Laos/Thailand: Ein Gremium der Vereinten Nationen hat eine Petition wegen des gewaltsamen Verschwindenlassens eines thailändischen Dissidenten eingereicht
23/12/24
Am 20. Dezember 2024 reichte die FIDH gemeinsam mit der Partnerorganisation Thai Lawyers for Human Rights (TLHR) eine Petition vor dem Gremium über gewaltsames oder unfreiwilliges Verschwindenlassen der Vereinten Nationen ein. Diese Kommunikation basiert auf der Sorge des Verschwindens von dem im Exil lebenden thailändischen politischen Aktivist Surachai Danwattananusorn.
Als Regimekritiker musste Surachai nach dem Militärputsch vom 22. Mai 2014 aus seinem Heimatland Thailand fliehen. Die thailändischen Autoritäten machten es sich allerdings zur Aufgabe, kritische Stimmen gegen die thailändische Monarchie und gegen den Artikel 112 des Strafgesetzbuch – dieser stellt die Kritik der monarchischen Strukturen unter Haftstrafe – zu verfolgen. In diesem Kontext sind mindestens sechs weitere im Exil lebende Dissidenten zwischen 2016 und 2020 verschwunden, unter ihnen Ittiphon Sukpaen, Wuthipong Kachathamakul, Siam Theerawut, Chucheep Chivasut, Kritsana Thapthai, and Wanchalearm Satsaksit.
Surachai wurde zuletzt am 12. Dezember 2018 in seinem Haus in Tha Ngon Village, Vientiane Prefecture, Laos, gesehen. Mit ihm verschwanden seine Helfer und ebenfalls thailändische Aktivisten Kraidej Luelert and Chatchan Bubphawan. Am 27. Und 29. Dezember desselben Jahres wurde jeweils eine Leiche im Fluss Mekong geborgen. Die Forensik fand im Nachhinein heraus, dass es sich dabei um Chatchan und Kraidej handelt. Von Surachai weiterhin keine Spur.
Seit 2019 schrieb die Ehefrau von Surachai mehrere Briefe und Beschwerden an die thailändischen Autoritäten und hielt sie an, eine Untersuchung einzuleiten, aber ohne Erfolg. Auch ist der FIDH und ihrer Partnerorganisation nicht bekannt, dass vonseiten der Regierung von Laos Bestrebungen zur Aufklärung des Falls getätigt wurden.
Aus diesem Grund appellieren die FIDH und TLHR an die Regierung von Thailand und Laos, die notwendigen Untersuchungen im Fall Surachai, Chatchan und Kraidej einzuleiten. Auch unterstreichen sie die Notwendigkeit, dass die Regierung von Laos die internationale Konvention für die Sicherheit aller Opfer von gewaltsamem Verschwindenlassen (ICPPED – in Englisch) ohne Einschränkungen ratifiziert, welche sie schon 2008 unterschrieben hat.
Zum Originaltext der Pressemitteilung: https://www.fidh.org/en/region/asia/laos/laos-thailand-united-nations-body-petitioned-over-the-enforced