Internationale Liga für Menschenrechte

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Pressemitteilung der FIDH zu Israel/Palästina

Mittwoch, 16. Oktober 2024

Jahrestag des 7. Oktober: „Ich glaube nicht, dass irgendjemand etwas so Grauenhaftes für möglich hielt.“
07/10/2024

Am 7. Oktober 2023 startete die Hamas zusammen mit mehreren anderen palästinensischen bewaffneten Gruppen simultane Terrorangriffe auf Südisrael, bei denen 1.139 Israelis getötet und 250 als Geiseln genommen wurden. Diese Angriffe, die grausame Gewaltakte wie Folter, geschlechtsspezifische Gewalt und Entführungen beinhalteten, stellen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit dar. Die israelische Antwort war ein Vergeltungsschlag, der noch immer andauert. Unmittelbar nach den Angriffen verhängte Israel eine totale Belagerung des Gazastreifens und begann mit großflächigen Bombardierungen von Zivilgebieten und Infrastruktur, was ebenfalls Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit zur Folge hatte. Die überwiegende Mehrheit der ursprünglich 2,2 Millionen Gazanern ist nun intern vertrieben, und über 42.000 wurden getötet, wobei einige Schätzungen auf eine deutlich höhere Zahl hindeuten. Angesichts dieser Gewalt hat die Internationale Föderation für Menschenrechte (FIDH die Situation in Gaza als laufendes Völkermord denunziert.

Im Interview mit Sarit Michaeli, der internationalen Advocacy-Leiterin von B’Tselem, wird deutlich, dass die israelische Gesellschaft unter einer Welle von Trauma, Schock und Hass leidet. Michaeli betont, dass die Reaktion der israelischen Gesellschaft auf die Angriffe eine aggressive, militaristische Haltung hervorgebracht hat, die von der Regierung nicht angegangen wird, sondern im Gegenteil verstärkt wird. B’Tselem versucht, die Menschlichkeit in dieser schwierigen Zeit aufrechtzuerhalten und weiterhin Berichte aus dem Westjordanland und Ostjerusalem zu sammeln, während sie die Entwicklungen im Gazastreifen über vertrauenswürdige Quellen verfolgen.

Michaeli fordert die internationale Gemeinschaft auf, sich aktiv für Menschenrechte einzusetzen und betont die Notwendigkeit einer Friedenslösung, die auf Gleichheit und Gerechtigkeit basiert. Sie äußert sich pessimistisch über die kurzfristige Zukunft, sieht aber die Dringlichkeit, die Ungerechtigkeiten und die anhaltenden Konflikte zu lösen, um eine gemeinsame, friedliche Zukunft für Israelis und Palästinenser zu ermöglichen.

Zum Originaltext des Interviews: https://www.fidh.org/en/region/north-africa-middle-east/israel-palestine/Palestine-Sarit-Michaeli-Btselem