Internationale Liga für Menschenrechte

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Pressemitteilung der FIDH zu Guinea-Conakry

Montag, 2. Juni 2025

Guinea-Conakry: Die Begnadigung von Moussa Dadis Camara ist eine Verletzung gegen die Gerechtigkeit und das Andenken an die Opfer des 2009 Massakers.

Am 28. September 2009 versammelten sich friedliche Demonstrant:Innen im Stadion von Conakry, um einen demokratischen Übergang und die Abhaltung freier Wahlen zu fordern. Die guineischen Verteidigungs- und Sicherheitskräfte verübten daraufhin ein Massaker: Mindestens 156 Menschen wurden getötet, Dutzende galten als vermisst und mehr als hundert Frauen wurden Opfer von Vergewaltigungen oder sexualisierter Gewalt. Zu den Verantwortlichen für dieses Massaker gehörte der damalige guineische Staatschef Moussa Dadis Camara, der wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu 20 Jahren Haft verurteilt wurde. Am 28. März 2025 wurde er aus gesundheitlichen Gründen vom guineischen Staatschef begnadigt. Diese Begnadigung steht im Widerspruch zu allen nationalen, regionalen und internationalen Verpflichtungen Guineas und stellt ein Gerichtsverfahren in Frage, das ein Symbol für den Kampf gegen Straflosigkeit in Guinea und für die internationale Justiz ist.

Zum Originaltext der Pressemitteilung:  https://www.fidh.org/en/region/Africa/guinea-conakry/the-28-september-2009-stadium-killings-trial-the-pardoning-of-moussa