China : Erklärung von Gruppen der Zivilgesellschaft zur willkürlichen Inhaftierung der Journalistin Zhang Zhan
Eine Koalition von 62 Pressefreiheits- und Menschenrechtsorganisationen fordert die Freilassung der chinesischen Journalistin Zhang Zhan. Diese Menschenrechtsverteidigerin und frühere Anwältin ist seit fünf Jahren willkürlich inhaftiert. Sie wurde erstmals am 14. Mai 2020 festgenommen, weil sie dokumentiert hatte, was zu Beginn der Covid-19-Pandemie in Wuhan geschah. Sie wird außerdem belangt, weil sie den pro-demokratischen Aktivisten Zhang Pancheng unterstützt und Menschenrechtsverletzungen im Land angeprangert hat. Zhang Zhan wird demnächst wegen des Vorwurfs der „Gefährdung der öffentlichen Ordnung“ verurteilt. Diese Anklage wird in China häufig gegen Journalist:innen, Schriftsteller:innen und Menschenrechtsverteidiger:innen erhoben. China gehört zu den Ländern mit den stärksten Einschränkungen der Presse- und Meinungsfreiheit und liegt im Pressefreiheitsindex auf Platz 178 von 180. Im Gefängnis hat Zhang Zhan mehrere Hungerstreiks durchgeführt, die zu zwei Krankenhausaufenthalten führten. Die Gefängnisbehörden reagierten darauf mit Zwangsernährung über eine Magensonde, was als Folter gilt und somit gegen die von China 1988 ratifizierte Antifolterkonvention verstößt.
Zum Originaltext der Pressemitteilung : https://www.fidh.org/en/issues/human-rights-defenders/china-joint-statement-from-civil-society-groups-on-the-chinese