Mali : Hinrichtungen von Zivilisten in Diafarabé
Die FIDH und Amnesty International verurteilen die außergerichtlichen Hinrichtungen von etwa zwanzig Zivilisten. Am 12. Mai 2025, während des Wochenmarktes, nahmen etwa zehn malische Soldaten in Begleitung von Dozo-Milizionären mindestens 30 Männer fest. Laut der Aussage eines Überlebenden wurden diejenigen, die keine Fulbe waren, freigelassen. Anschließend wurden zwischen 23 un 27 Männer zum Südufer des Flusses hingebracht, wo sie abgestochen und in Massengräbern verscharrt wurden. Obwohl das Militär den Familien zunächst versichert hatte, dass ihre Angehörigen am Leben seien, bestätigte eine Militärdelegation schließlich am 14. Mai deren Tod. Bis heute hat die malische Armee die Vorfälle weder bestätigt noch dementiert. Die FIDH und Amnesty International fordern die malischen Justizbehörden auf, eine unabhängige, unparteiische und zügige Untersuchung durchzuführen, um diese Vorfälle, die möglicherweise Kriegsverbrechen darstellen, aufzuklären und die Täter vor Gericht zu stellen. Diafarabé liegt in einer Zone, in der die Katiba Macina, eine salafistische dschihadistische Kampfeinheit, aktiv ist und einen starken Einfluss auf die Dörfer hat. Nach heftigen Spannungen mit der malischen Armee, darunter ein Hinterhalt, bei dem 11 Soldaten ums Leben kamen, traf Ende April 2025 im Rahmen der Militäroperation Dougoukoloko ein Kontingent von Soldaten in Diafarabé ein, um die Kontrolle über die Region zurückzugewinnen.
Zum Originaltext der Pressemitteilung : https://www.fidh.org/en/region/Africa/mali/mali-investigation-into-executions-of-civilians-in-diafarabe-must-be