Interamerikanischer Gerichtshof für Menschenrechte: Landmarkenentscheidung zugunsten der Opfer der Pinochet-Diktatur
27/09/2024
Der Interamerikanische Gerichtshof für Menschenrechte entschied in einem bedeutenden Urteil gegen Chile im Fall Vega González et al. gegen Chile, das sich auf 14 Strafverfahren wegen Hinrichtungen und erzwungenen Verschwindenlassen während der Pinochet-Diktatur bezieht. Das Urteil kritisiert die Anwendung des „schrittweisen Verjährungsmechanismus“ durch den chilenischen Obersten Gerichtshof, der zu milderen Strafen für Täter führte und viele ungestraft ließ.
34 Jahre nach Pinochets Diktatur wird dieses Urteil als Symbol für den Kampf um Gerechtigkeit angesehen, nicht nur für die fünf Ermordeten und 44 Verschwundenen, sondern auch für deren Familien.
Der Gerichtshof verlangt, dass der Staat die verhängten Strafmilderungen überprüft und die entsprechenden Strafen erhöht. Zudem muss Chile sein Rechtssystem ändern, um die Anwendung der „Hälfte der Verjährungsfrist“ für Verbrechen gegen die Menschlichkeit auszuschließen.
Karinna Fernandez, Anwältin der betroffenen Familien, lobte die Anerkennung der Opfer, während Jimena Reyes von FIDH den unermüdlichen Kampf der Angehörigen für Wahrheit und Gerechtigkeit würdigte.
Zum Originaltext der Pressemitteilung: https://www.fidh.org/en/region/americas/chile/landmark-ruling-in-favour-of-victims-of-the-pinochet-dictatorship