Internationale Liga für Menschenrechte

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Pressemitteilung der FIDH zu Afghanistan

Montag, 9. September 2024

Dringender Bedarf an einem Umdenken der internationalen Reaktion auf die Menschenrechtskrise in Afghanistan
15/08/2024

Drei Jahre nach der Machtübernahme durch die Taliban äußern internationale Menschenrechtsorganisationen große Besorgnis über die ineffektive internationale Reaktion auf die zunehmenden Menschenrechtsverletzungen der Taliban. Die Taliban setzen drakonische Gesetze durch, die internationale Menschenrechtsnormen verletzen, was verheerende Auswirkungen auf Frauen, Mädchen, LGBTQI+ Personen, Menschenrechtsverteidiger sowie religiöse und ethnische Minderheiten hat. Frauen und Mädchen sind von systematischer Gewalt betroffen und werden von grundlegenden Rechten wie Bildung, Arbeit und öffentlichem Leben ausgeschlossen.

Trotz internationaler Kritik verschärfen die Taliban ihre repressive Politik. Menschenrechtsaktivisten, Journalisten und Protestierende, die sich gegen die Taliban äußern, sind willkürlichen Verhaftungen, Folter und Misshandlungen ausgesetzt. LGBTQI+ Personen und ethnische Minderheiten, insbesondere die Hazara, erleben schwere Diskriminierung und Gewalt. Viele Afghanen, die fliehen wollen, finden kaum sichere Fluchtwege und sind in Nachbarländern wie Pakistan oder Iran ebenfalls Gefahren ausgesetzt.

Die Organisationen fordern dringende Maßnahmen, darunter die Beteiligung afghanischer Frauen an internationalen Diskussionen, gezielte Sanktionen gegen die Taliban, Unterstützung für Menschenrechtsverteidiger und die Schaffung sicherer Fluchtwege für verfolgte Afghanen.

Zum Originaltext der Pressemitteilung: https://www.fidh.org/en/region/asia/afghanistan/need-for-an-urgent-rethink-of-international-response-to-the-human