Internationale Liga für Menschenrechte verurteilt
militärische Angriffe auf Camp Ashraf im Irak
Liga ist um die Situation der iranischen Volksmodjahedin im Irak zutiefst besorgt
und fordert unverzüglich internationale Hilfe
Die Internationale Liga für Menschenrechte verurteilt die militärischen Angriffe irakischer Soldaten auf iranische Bewohner und Bewohnerinnen des Camp Ashraf im Irak. Die Liga fordert die Bun-desregierung, die Europäische Union, die US-Regierung und die UNO dazu auf, durch politischen Druck auf die irakische Regierung alle militärischen Operationen gegen das Camp sofort zu stoppen, den Schutz für die Bewohner des Camps und die Versorgung der Verwundeten sicher zu stellen.
Vorigen Freitag, am 08.04.2011, griffen irakische Soldaten im Morgengrauen das 130 km nördlich von Bagdad gelegene Camp Ashraf an. Unterschiedliche Quellen berichten von bis zu 30 Toten und über 300 Verletzten. Im Camp Ashraf leben über 3.000 Angehörige der iranischen Volksmojahedin (PMOI bzw. MEK); diese Oppositionsgruppe steht im Widerstand gegen das Regime der Islami-schen Republik Iran. Viele Mitglieder dieser Organisation wurden in den 1980er Jahren, besonders viele von ihnen während eines Massakers an politischen Gefangenen im Sommer 1988 im Iran hin-gerichtet; in diesem Jahr sind schon vier Mitglieder der MEK hingerichtet oder im Gefängnis er-mordet worden.
Große Teile der Volksmojahedin flüchteten bereits in den 1980er Jahren in den Irak, um der massi-ven politischen Verfolgung, der Folter und den Hinrichtungen ihrer Mitglieder durch das men-schenverachtende Regime zu entkommen. Dort leben sie in dem selbstverwalteten Camp Ashraf, das in den letzten Jahren schon mehrfach auf Druck der Islamischen Republik Iran von der irakischen Regierung bedrängt wurde. Bereits im Juli 2009 erlebte das Camp einen Angriff des irakischen Militärs. Diese Überfälle werden auf den gestiegenen Einfluss und Druck des iranischen Regimes auf die Irakische Regierung zurückgeführt.
• Die Internationale Liga für Menschenrechte fordert ein sofortiges Ende dieser militärischen Übergriffe.
• Die Liga fordert Bundesregierung, Europäische Union, US-Regierung und UNO auf, sofort zu handeln und entsprechenden internationalen politischen Druck auf die irakische Regierung auszuüben!
• Die Liga fordert zum wiederholten Mal die Entsendung einer Delegation des Internationalen Roten Kreuzes und des UN-Hochkommissariats für Flüchtlinge (UNHCR), mit dem Auf-trag, die Einhaltung der humanitären Rechte der Camp-Bewohner vor Ort zu überwachen und für ihre Aufnahme in sichere und aufnahmebereite Länder zu sorgen, in denen sie nicht von Abschiebungen in den Iran bedroht sind.