Internationale Liga für Menschenrechte

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Verwunderung über die Verleihung des Friedensnobelpreises 2025 – Warnung vor einer US Invasion

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Die Internationale Liga für Menschenrechte nimmt mit Verwunderung die für den 10.12.2025 angekündigte Verleihung des Friedensnobelpreises an die Venezolanerin María Corina Machado Parisca zur Kenntnis.

Das Vorstandsmitglied Claus Förster erklärte heute:

„Machado hat zuletzt öffentlich eine Invasion der Vereinigten Staaten von Amerika in ihr Heimatland gefordert, um die von ihrer abgelehnten Regierung abzusetzen. Eine solche kriegerische Handlung wäre ein Angriffskrieg. Sie würde eine schwerwiegende Verletzung des Völkerrechts darstellen, insbesondere des Gewaltverbots und der Achtung vor der Souveränität anderer Staaten. Gleiches gilt für die Angriffe der USA auf Schiffe vor Küste Venezuelas und im Atlantik, bei denen mindestens 80 Menschen getötet wurden.“

Die aktuelle Konzentration von US-Truppen in der Nähe Venezuelas lässt befürchten, dass die USA auch hier das Völkerrecht ignorieren.

Die Verleihung des Friedensnobelpreises an Machado widerspricht diametral den Vorgaben Alfred Nobels, der den Preis Menschen widmete, die auf die „Verbrüderung der Völker“ und die „Abschaffung oder Verminderung stehender Heere“ hinwirkten. Stattdessen wird eine ultrarechte Politikerin ausgezeichnet, die einen militärischen Angriff eines Landes auf ihr Heimatland befürwortet.

Machado hat nicht zum ersten Mal gezeigt, dass sie mit den Werten, die Nobel fördern wollte, auf Kriegsfuß steht. Sie hat eine Invasion der USA auch schon um die Jahrtausendwende befürwortet, als der damalige Präsident Chavez sich auf eine große und unbestrittene Mehrheit der Wählerinnen und Wähler stützen konnte. So solidarisierte sie sich mit dem ehemaligen Präsidenten des Nachbarlands Kolumbien, Álvaro Uribe Vélez, dem schwere Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen werden und der in diesem Zusammenhang wegen Bestechung von Zeugen und Verfahrensbetrug verurteilt wurde.

Die Liga begrüßt daher, dass der Norwegische Friedensrat seine traditionelle Zeremonie anlässlich der Verleihung abgesagt hat, weil Machado mit seinen Werten nicht im Einklang steht.

Die Internationale Liga für Menschenrechte steht in der Tradition der 1914 als Bund Neues Vaterland gegründeten, 1922 umbenannten Deutsche Liga für Menschenrechte, an der der Friedensnobelpreisträger Carl von Ossietzky wesentlich mitgewirkt hat. Sie selbst verleiht seit 1962 die Carl-von-Ossietzky-Medaille für Verdienste um die Menschenrechte. Als Organisation, die den Zusammenhang zwischen Menschenrechten, Völkerrecht und Frieden betont, verfolgt sie daher die Entscheidungen des Norwegischen Nobelkomitees mit besonderem Interesse.

Der Fehlgriff in diesem Jahr ist kein Einzelfall. So zeichnete das Komitee 2009 Barack Obama aus, der in seiner Amtszeit für völkerrechtswidrige tödliche Drohnenangriffe auf Zivilist*innen verantwortlich war und entgegen seiner Ankündigungen die rechtwidrigen Inhaftierungen in Guantanamo nicht beendete. Zudem zeichnete es 2012 die Europäische Union aus, obwohl diese mit der Abschottung ihrer Grenzen gegen Flüchtlinge für den Tod vieler Flüchtlinge verantwortlich ist.

Ansprechpartner: Claus Förster, 0151519166119, claus.foerster@ilmr.de

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