Internationale Liga für Menschenrechte

Internetpräsenz der Internationalen Liga für Menschenrechte

Internationale Liga für Menschenrechte unterstützt Petition zur rückhaltlosen Aufklärung des Verbrennungstods von Oury Jalloh im Polizeigewahrsam

Die Internationale Liga für Menschenrechte bittet Sie um die Unterstützung der Online-Petition:

https://www.change.org/p/mein-freund-ouryjalloh-es-war-mord-ermittlungsverfahren-nicht-einstellen

Die Petition hat Mouctar Bah, ein enger Freund des 2005 in Dessauer Polizeigewahrsam verbrannten Asylbewerbers Oury Jalloh, auf change.org eingestellt – mit dem Ziel, endlich Gerechtigkeit für seinen Freund zu erreichen.

Aufruf zur Petition (pdf)

Dazu erklärt Liga-Vorstandsmitglied Rolf Gössner:
>In dem Petitionsschreiben wird eine rückhaltlose Aufklärung dieses grausamen Todes in „Obhut“ der Polizei gefordert. Es geht um die Verhinderung einer endgültigen Einstellung des Verfahrens gegen die Polizei und es geht darum, die involvierten Dessauer Polizeibeamten endlich zur Verantwortung zu ziehen. Denn aufgrund neuer Brandversuche und Gutachten wird immer deutlicher, dass die bisherige offizielle Behauptung, der an Händen und Füßen gefesselte Oury Jalloh habe sich im Polizeigewahrsam selbst angezündet und verbrannt, nicht mehr haltbar ist. Stattdessen gibt es einen begründeten Mordverdacht.

Ein Mord in Polizeigewahrsam, der als Selbstverbrennung kaschiert und zwölf Jahre lang amtlich vertuscht worden ist – das ist ein schwerwiegender Verdacht, der unbedingt aufgeklärt werden muss. Deshalb wäre die endgültige Einstellung des Verfahrens ein riesengroßer Skandal, ja: eine rechtsstaatliche Katastrophe.<

Der Petitionsbrief Mouctar Bahs soll auch im Namen des Vaters und des Bruders von Oury Jalloh an die Staatswanwaltschaft Halle, die Justizministerin Sachsen-Anhalts sowie an Bundesjustizminister Heiko Maas geschickt werden. Er wird unterstützt von der „Initiative in Gedenken an Oury Jalloh“, der „Initiative Schwarze Menschen in Deutschland e.V.“ (ISD) sowie von ENPAD – European Network of People of African Descent. Innerhalb kurzer Zeit sind schon über 90.000 Unterschriften zusammengekommen (Stand: 21.11.2017; nächstes Ziel: 150.000).

Die Internationale Liga für Menschenrechte hat den Prozess gegen die beschuldigten Polizisten zusammen mit anderen Bürgerrechtsorganisationen und Initiativen in allen drei Phasen und zwei Instanzen intensiv beobachtet und jeweils öffentlich dazu kritisch Stellung genommen. „Diese langwierigen Verfahren waren geprägt von polizeilichen Gedächtnislücken und Falschaussagen, verschwundenen Beweisstücken und einer Mauer des Schweigens„, wissen die Prozessbeobachter_innen der Liga aus eigener Anschauung. Der Vorstand der Liga fühlt sich schon allein angesichts der dort gewonnenen Eindrücke und Erkenntnisse verpflichtet, nicht locker zu lassen bis dieser Fall endlich aufgeklärt ist. Insoweit unterstützen wir die „Initiative in Gedenken an Oury-Jalloh“ und ihre Aktivist_inn_en sowie Jallohs Familie und Freunde, die während der ganzen Jahre in mühevoller Aufklärungsarbeit versucht haben, die einseitigen staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen kritisch zu hinterfragen und die Schweigemauer einzureißen, die um den Tod Jallohs errichtet worden ist.

Die Liga fordert angesichts der systematischen Vertuschungen in diesem Fall sowie angesichts der bisherigen einseitigen und zweifelhaften staatsanwaltschaftlichen Ermittlungsarbeit, eine/n unabhängige/n Sonderermittler/in mit der Aufklärung zu betrauen und parallel eine unabhängige internationale Untersuchungskommission einzurichten. (rg)

Petition

Ich will Gerechtigkeit für meinen Freund. Helfen Sie mir dabei?

Mein Freund #OuryJalloh
Es war Mord! Ermittlungsverfahren nicht einstellen!

  • Mein Freund Oury Jalloh wurde am 7. Januar 2005 in einer Polizeistelle in Dessau verbrannt.
    Er wurde ohne Gerichtsbeschluss festgehalten und mit Händen und Füßen an eine Matratze gefesselt. Zwölf Jahre sind seit seinem grausamen Tod vergangen. Immer wieder wurde behauptet, Oury habe sich selbst angezündet.
  • Doch neue Gutachten beweisen nun: Oury Jalloh hat das Feuer in seiner Zelle nicht selbst gelegt!
    Die TV-Sendung Monitor hat sich die Ermittlungsakten daraufhin genauer angeschaut. Ohne einen Brandbeschleuniger oder Einwirkung von Außen seien Ourys schwere Verbrennungen nicht zu erklären.
  • Trotzdem will die Staatsanwaltschaft das Verfahren einstellen!
    Seit Jahren kämpfen ich und viele Freunde, seine Familie und zahlreiche Initiativen für eine Anerkennung der Tat als Folter und Mord. Die Täter müssen verurteilt werden.

Es kann nicht sein, dass die beteiligten Polizisten ohne Strafe davon kommen!

Wir fordern die Staatsanwaltschaft Halle, Justizministerin Anne-Marie Keding (Sachsen-Anhalt) und den deutschen Justizminister Heiko Maas dazu auf, nun endlich für Gerechtigkeit zu sorgen!

Bitte helfen Sie mit Ihrer Unterschrift zu zeigen, dass wir keine Ruhe geben, bis der Mord an Oury Jalloh endlich aufgeklärt wird.

Wir protestieren gegen die Einstellung des Verfahrens!

Oury war mein Freund. Ich kann diese Tat nicht vergessen.

Bitte hier die Petition unterstützen:
https://www.change.org/p/mein-freund-ouryjalloh-es-war-mord-ermittlungsverfahren-nicht-einstellen

Danke

Mouctar Ouldadah Bah
für die Initiative in Gedenken an Oury Jalloh
https://initiativeouryjalloh.wordpress.com/

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