Die Internationale Liga für Menschenrechte wird Eberhard Radczuweit und Marina Schubarth für ihre Arbeit bei „KONTAKTE-KOHTAKTbI e.V., Verein für Kontakte zu Ländern der ehemaligen Sowjetunion“ am 8. Dezember 2002 mit der Carl-von-Ossietzky-Medaille 2002 ehren.
Damit würdigt die Liga die Projektarbeit von Eberhard Radczuweit seit 1990 zur Ost-West-Völkerverständigung in einer Zeit, in der die Länder des ehemaligen Ostblocks im Schatten der Aufmerksamkeit liegen. Hervorgehoben seien: Aufbau von Partnerstationen für leukämiekranke Kinder in Russland; Kooperation mit der Moskauer „Schule der Selbstbestimmung“, Lehrer- und Schülerbegegnungen zu Demokratie und Menschenrechten; Thematisieren von Menschenrechtsverletzungen und Hintergründen politischer Konflikte in den Ländern der ehemaligen Sowjetunion; kultureller Austausch sowie Kooperationsvorhaben zur Bearbeitung der NS-Vergangenheit.
Die Liga würdigt ebenso das Engagement von Marina Schubarth für ehemalige NS-Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter in der Ukraine. Marina Schubarth, die selbst aus der Ukraine stammt, leistet seit vielen Jahren, zunächst in Eigeninitiative, seit zwei Jahren in Zusammenarbeit mit dem Verein Kontakte, Soforthilfe für notleidende Zwangsarbeiter und setzt sich für deren Rechte und für die Beachtung ihrer Menschenwürde ein. Dabei klärt sie immer wieder darüber auf, dass und warum trotz des Beginns der Auszahlungen aus dem Entschädigungsfond viele ehemalige Zwangsarbeiter leer ausgehen oder einfach nicht länger warten können. Sie arbeitet damit auch gegen das nachlassende Interesse am Thema Zwangsarbeiter an.
Wahied Wahdathagh
Präsident der Internationalen Liga für Menschenrechte